Geschichte


Die Anfänge des Forstbetriebes gehen zurück in die 1950er Jahre. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt begannen die Gründer Adam & Willi Kurtz, mein Onkel und Vater, Holzstämme mit Pferden aus den Wäldern Neuensteins zu rücken. Vor allem im Winter haben sich die Beiden der Forstarbeit gewidmet, da ihre Haupttätigkeit, die Landwirtschaft, in diesem Zeitraum weniger Zeit in Anspruch nahm. Zudem erhielten die hofeigenen Pferde so ihren notwendigen Auslauf.  Bis 1964 wurde die Arbeit auf diese Weise ausgeführt, ehe die ersten Maschinen zum Einsatz kamen.

Damals war es üblich, dass vor allem wir Landwirte auch Arbeiten im Forst ausführten, da wir die notwendigen Gerätschaften bereits zur Verfügung hatten. So konnten auch mein Vater und Onkel die Schlepper der Landwirtschaft nutzen und im Forst einsetzen. Die Arbeit wurde hierbei durch eine Dreipunktwinde, welche an den Schleppern befestigt war, deutlich vereinfacht. Auch heute kann ich mich noch an die Arbeit mit den Maschinen erinnern. Als kleiner Junge wurde mir damals bereits die verantwortungsvolle Aufgabe zur Betätigung der Seilwinde anvertraut. Über das Ziehen eines Hebels konnte die Seilwinde freigelassen oder herangezogen werden. Während ich für die Seilwinde zuständig war, kümmerte sich mein Vater um das Anhängen der Stämme mit Seil und Ketten. 

 

Auch die Hersfelder Zeitung wurde 1980 auf das Holzrücken aufmerksam. Der Kauf eines 100 PS starken Traktors mit 6 Zylindern sorgte in der Region für Aufsehen. In einem Interview erzählte mein Onkel, wie die Arbeit als Holzrücker und Landwirt ist, warum die neue Technik nicht nur Vorteile sondern auch Gefahren mit sich brachte und welche Rolle der Spaß bei der Arbeit für ihn hat. Außerdem erzählte mein Onkel zudem von einem Vorfall, bei dem er einen Stamm überfahren wollte und vergessen hatte das Hebeschild genügend anzuheben. Daraufhin verlor der Schlepper den Bodenkontakt und kippte zur Seite um. Meinem Onkel blieben hierbei glücklicherweise größere Verletzungen erspart. Lediglich der finanzielle Aufwand war erheblich. Die Geschichte blieb bis heute in Erinnerung. 








Zu den Aufgaben gehörte damals nicht nur die Holzrückung sondern auch weitere Aufgaben zum Thema Wald. Im Bild ist zu sehen, dass unter anderem auch Hochsitze mit den Forstmaschinen transportiert wurden. Dies war eine anspruchsvolle Tätigkeit, da das Ausbalancieren der großen Holzbauten auf dem verhältnismäßig kleinen Rückeschild viel Fingerspitzengefühl erforderte. 

Dieses Bild ist Ende der 80er Jahre entstanden. Kurze Zeit später habe ich begonnen als Holzrücker im Wald tätig zu werden. Zudem gründete ich in dieser Zeit meinen eigenen Forstbetrieb. Bis Anfang der Jahrtausendwende war die Arbeit im Wald trotz des eigenen Gewerbes nur eine Nebentätigkeit, da ich zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich in der Landwirtschaft aktiv gewesen bin. Im Jahr 2002 musste ich aufgrund eines tragischen Unglücks die volle Verantwortung für den Forstbereich meines Vaters übernehmen. Von diesem Zeitpunkt an wurden die Tätigkeiten im Wald immer stärker fokussiert. Dies führte zu einer raschen Vergrößerung des Forstbetriebes. Der Maschinenpark wurde stetig vergrößert und durch Fahrzeuge der neuesten Technik ausgetauscht. Die Forstreformen sorgten für eine Vergrößerung des Aufgabenspektrums im Wald. Somit wurde die Arbeit vielfältiger und stärker durch die Zuhilfenahme von Technik geprägt. Bis heute ist es unser Ziel als Unternehmen, die Arbeit in den einheimischen Wäldern optimal auszuführen.